Wie Hawa ihr Geschäft erfolgreich aufbaut:
Hawa Saffa kaufte für 100 € Ware und zieht damit von Dorf zu Dorf. Nach 12 Monaten kann sie die 100 € an die nächste Frau weitergeben. Ihr Einkommen hat den Lebensstandard der Familie stark verbessert und ihre Kinder können die Schule besuchen.
Das ist Hawa Saffa (unten links im Bild). Sie lebt mit ihrer siebenköpfigen Familie in Nyannyahun, Sierra Leone. Zu ihrer Familie gehören ihr Mann, vier Kinder, ein Enkel und die Nichte ihres Mannes. Hinzu kommen vier Kinder aus der Nachbarschaft, die ebenfalls in ihrem Haus schlafen. Die Familie von Hawa Saffa lebt in einem Lehmziegelhaus, das mit Zement verputzt ist.
Im Juni 2019 erhielt Hawa 100 € von der „Society for Empowering the Needy“ (SEN) durch KETAAKETI eine Mikrofinanzierung von 100 €. Von diesem Geld kaufte sie unterschiedliche Waren, des täglichen Gebrauchs und zog von Dorf zu Dorf, um diese zu verkaufen. Nach einem Jahr konnte sie das Geld an die nächste Familie weiter geben und verdiente genug, um einen festen Marktstand zu erwerben und dort ihre Waren zu verkaufen. Mittlerweile hat sie sogar einen größeren Laden in ihrem Haus, aus dem sie unter anderem Reis, Fisch und pflanzliches Öl verkauft.
Sie erklärte, dass ihr das Geschäft Spaß macht, weil sie jetzt auf eigenen Füßen steht. Hawa erzählt, dass sie sich alles selbst kaufen könne, ohne einen Kredit mit hohen Zinsen aufnehmen zu müssen. Hawa und ihr Ehemann sagen, dass sich ihr Lebensstandard durch die Mikrofinanzierung enorm verbessert hat.
Sie kann nun genügend Lebensmittel kaufen, um mit der Familie zu Hause zu essen. Außerdem kann sie Schuluniformen und Lernmaterial für ihre Kinder kaufen und sie so zur Schule schicken.
Das Haus hat vier Zimmer und einen kleinen Laden. In einem Zimmer schläft sie zusammen mit ihrem Mann und zwei Kindern. Drei weitere Jungen schlafen gemeinsam in einem Zimmer, nur die Nichte ihres Mannes schläft allein. Es gibt nur ein Bett für Hawa Saffa, ihren Mann und die zwei kleinen Kinder. Die Jungen liegen auf einer Plane auf dem Boden, während das Mädchen auf einer Matte schläft. Das vierte Zimmer nutzt sie, um ihre Waren für den Laden aufzubewahren.
Die Mikrofinanzierung hat Hawa und ihrer Familie ermöglicht, auf eigenen Beinen zu stehen. Sie konnte das Geld an die nächste Familie weitergeben. Und auch die gibt es weiter, weiter und weiter.
Hawa würde sich gerne ein Handy kaufen, um mit ihren Kunden in größeren Städten zu kommunizieren. Dies ist allerdings gerade noch nicht möglich. Sie hat zwei Hauptkunden, bei denen sie ihre Waren einkauft und die sie wiederum an die Menschen in ihrem Dorf und in den umliegenden Dörfern verkauft. Sie mietet Motorräder, um ihre Waren, die sie in größeren Städten kauft, in ihr Dorf zu transportieren. Manchmal kauft sie Waren im Wert von 500 Dollar und verkauft sie mit Gewinn.
Sie betont, dass das Geschäft in der Regenzeit besser läuft, als in der Trockenzeit. Das liegt daran, dass die Menschen in der Regenzeit Landwirtschaft betreiben und nicht genug zu essen haben. Die meisten von ihnen müssen Lebensmittel kaufen, um auf ihren Höfen arbeiten zu können.
Vom Marktstand über das eigene Ladengeschäft bis hin zur Viehzucht – Hawa hat ihr Geld immer wieder zukunftsorientiert investiert.
Sie und ihre Familie besitzen mittlerweile außerdem eine Ziege, ein Schaf und vier Hühner. Sie züchten diese Tiere, damit sie sie weiterverkaufen können. Hawa erzählt außerdem, dass sie sich wünscht, mit mehr Geld ihr Geschäft weiter auszubauen, damit sie mit den dann größeren Einnahmen auch bald die Ausbildung ihrer Kinder an der Universität finanzieren könnte. Noch sind einige ihrer Kinder in der Oberstufe, andere in der Junior High School.
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