So arbeitet Mindokatie Salone

Yembeh Mansaray, der Leiter der Partnerorganisation Mindokatie Salone, wohnt in Freetown, reist aber mehrmals im Monat nach Kabala, seiner Geburtsstadt, in deren Umgebung die Mikrofinanzierungsdörfer liegen. Hier hat er ein Team, bestehend aus drei Sozialarbeitern, das auch während seiner Abwesenheit die Projekte betreut. Sie schulen die Frauen, die von der Dorfgemeinschaft ausgewählt wurden, bevor sie die Mikrofinanzierung erhalten. Die Frauen, häufig in Fünfer- oder Zehner-Gruppen zusammengefasst, lernen so den Umgang mit dem Geld und sind als Gruppe gemeinsam für die monatliche Rückzahlung verantwortlich. Sie können sich so bei Schwierigkeiten gegenseitig unterstützen und aus solch einer Gruppe entstand auch die Idee des Ossusu-Modells: Die Frauen zahlen freiwillig ein Jahr lang weiter in einen Topf, der monatlich reihum an eine andere Frau aus der Gruppe vergeben wird. So stabilisieren Sie auch nach erfolgter Rückzahlung ihr Gewerbe und werden in dieser Phase noch eng von Mindokatie Salone begleitet. 

Schulbesuch dank Mikrofinanzierung

Der größte Erfolg der Mikrofinanzierungen ist, dass die Familien ihre Kinder nun selbst zur Schule schicken können, was sie sehr stolz macht. Dass sie ihr Leben wieder selbst in der Hand nehmen und aktiv in die Zukunft schauen können gibt ihnen eine Würde, die sie vielleicht noch nie in ihrem Leben hatten.

Ein weiteres Ergebnis der Mikrofinanzierung ist, dass die Familien sich selbst eine lebenswerte Heimat schaffen. Zu Beginn unserer Zusammenarbeit mit Mindokatie Salone haben wir während unserer Projektreisen in den Dörfern nur baufällige Hütten oder einfachste Häuser gesehen, die allesamt nicht regendicht waren. Angesichts der sechsmonatigen Regenzeit in Sierra Leone ein lebensunwürdiger Zustand. Bereits nach zwei Jahren konnten wir feststellen, dass viele Dächer neu waren und sogar teilweise neue Häuser (immer noch einfach, aber stabil) gebaut wurden. Die Mikrofinanzierung hat ihnen die Möglichkeit gegeben in menschenwürdigen Verhältnissen zu leben, was sicherlich auch ein Beitrag ist, die Migration zu verhindern.